Playroom of my own – Spielraum für die Seele

Nach zwei intensiven Wochen lechze ich nach einer Auszeit und freue mich schon sehr auf einen Workshop in der Papierwespe zum Thema Text.Monotypie.Buch. Zweieinhalb Tage nur für mich und mein kreatives Schaffen. Und manchmal brauche ich da auch ein anderes Atelier als mein eigenes. Obwohl das ja schon ein großer Luxus ist 🙂

Jeder sollte einen Text mitbringen, der einen inspiriert oder emotional berührt. Ich habe mir einen meiner Found Poetry Texte zum Thema Träume ausgesucht:


Und im Buch „Making Handmade Books – 100+ Bindings“ fand ich eine für mich passende Bindung, die ich ausprobieren wollte:

Handmade Books
Leporello Bindung

Soweit, so gut. Das war der Plan.
Ich baue mir ein kleines Modell, um die Anordnung der Seiten zu bestimmen und zu überlegen, wo ich welche Elemente drucken möchte, wo Schrift sein soll, wo eine Zeichnung hinkommt, und so weiter.

Danach gönne ich mir eine verdiente Mittagspause beim Italiener ums Eck und geniesse das ungestörte Mittagessen (kein Kind, das nebenbei gefüttert werden will, nicht x-mal runtergeschmissenes Besteck aufheben müssen, keine Wasserpfützen aufwischen ….). Also Essen mit Messer und Gabel, das Essen ist noch warm und es gibt sogar ein Tischtuch :-).
Und zwischen Zander und Petersilerdäpfel taucht Virginia Wolfs „A Room of One´s Own“ in meinen Gedanken auf und schon verwerfe ich meinen Plan.

Frisch inspiriert gestalte ich nach der Pause mit der vorgestellten Monotypietechnik (Leinöl, Pigment, Stoff und Holzstäbchen) die Innenseiten meines Leporellos mit Freewrtings zum Thema „Room of One´s Own“ und Kritzeleien.

Dann stelle ich die Papierbahnen auf und komme drauf, dass ich einen „Fehler“ in der Planung gemacht hatte und die Bindung anders funktionierte, sodass die Innenseiten plötzlich außen waren.
Ein erster Schreckmoment (ui, jetzt kann jeder lesen, was da steht,…), der sich aber rasch legt, weil plötzlich eine neue Idee aufpoppt. (und weil meine Schrift eh niemand lesen kann, wenn ich so schnell schreibe).

Das Innere könnte ich ja auch als Room of One´s Own gestalten. In Bunt und mit Wasserfarben. Ein Kontrast zum Schwarz-Weiß der Außenseiten.

Also Wasserfarben zufällig auf die Innenseiten auftragen und ineinanderfließen lassen.

Nun wollte ich die Innenseiten an den Falzen miteinander vernähen, um kleine Räume zu schaffen. Eine andere Teilnehmerin beobachtet mich beim Ausprobieren und meint: „Und wenn du es offen läßt?“
Und plötzlich merke ich, dass das noch viel stimmiger ist. Dass der Raum dann noch größer und flexibler wird.

Dann gestalte ich die Innenseiten noch mit Kreiden, um einige Akzente zu setzen.

Das Cover soll in schlichtem Weiss gehalten sein, sozusagen als freie Fläche.

Am zweiten Tag komme ich in der Pause an einem Altwarenhändler vorbei, bei dem ich einen alten Türbeschlag und einen kleinen Schlüssel finde. Die sollen als symbolischer Eingang in den Playroom fungieren und das Buch schließen.

Es folgen viele Tüfteleien, wie ich den Verschluss am Buch befestigen könnte. Schliesslich finde ich eine passende Lösung und bin sehr happy.

Und fertig ist mein „Playroom of my Own“. Der Schlüsselanhänger aus bunten Bändern soll einen kleinen Hinweis auf die bunte Innenwelt liefern.

Die Seiten lassen sich nun auf unterschiedliche Art kombinieren und weitergestalten. So entstehen auch beim Blättern immer wieder neue Spielräume.


Und wieder mal ist bewiesen: Kreativität ist Spielen. Du weißt am Anfang nie genau, was rauskommt und was rauskommt, ist meist viel besser als jeder Plan.
Nach zweieinhalb Tagen „Spielen“ ist meine Seele wieder genährt und gestärkt für den Alltag.

Nach kleinen Häppchen kreativer Auszeit an normalen Tagen tut so ein Mehrgang-Menü an einem Wochenende zusätzlich gut.
I just can´t get enough 🙂

Und wo sind Deine Spielräume?

Wenn Du einen Spielraum oder eine kreative Auszeit brauchst, bist Du in meinem Atelier genau richtig 🙂

liebe Grüße,

Melanie



baby aquarellfarben

The Artist´s Way for Parents – Ein Reisebericht: Teil 1 – Vorbereitungen

Julia Cameron´s Buch „The Artist´s Way” begleitet mich schon lange.

Ihr Buch „The Artist´s Way for Parents“ hat mir eine Freundin empfohlen und schon nach dem Vor-Vorwort gab es kein Entrinnen mehr…:

„Parenting is a great adventure. Awakening your child´s sense of curiosity and wonder helps you reawaken your own. Reawakening your own sense of curiosity and wonder helps you awaken your child´s.”

„Eltern sein ist ein großes Abenteuer. Die Neugier und das Staunen Deines Kindes zu erwecken, hilft Dir, Dein eigenes wiederzuerwecken. Deine eigene Neugier und Dein Staunen wiederzuerwecken, hilft Dir, das Deines Kindes zu erwecken.“

Beim Weiterblättern erkannte ich viele Parallelen zu meinen Erfahrungen als Kind, zu meinen Erfahrungen in der kunsttherapeutischen und kreativen Arbeit mit Kindern und Eltern und ich fragte mich nun, wie ich es als Mutter schaffen könnte, meiner Tochter (gerade 14 Monate alt :-)) ein schöpferisches Leben zu ermöglichen.
Im Spagat zwischen „Sei kreativ, aber mal mir nicht das Sofa an.“

Deshalb werde ich das Buch ganz genau lesen, die Essenz für Dich zusammenfassen und mit meinen eigenen biographischen Erfahrungen als Kind, als Kunsttherapeutin und als Mama anreichern.

dav

Im Vorwort beschreibt Julia Camerons Tochter Domenica, wie ihre Tochter Serafina gerade die Welt entdeckt. Sie schreibt über das Staunen. Über die vielen „ersten Male“. Über das Funkeln in den Augen. Über das Spielen. Und sie schreibt über sich selbst. Über ihr Finden der Mutter-Rolle zwischen dem Bild der „Mutter, die ich sein sollte“ und der „Mutter, die ich bin“. Über den Alltag zwischen Zweifeln und Schuldgefühlen. Und dass sie sich in diesen Momenten oft an ihre Mutter erinnert: “She did her utmost to provide opportunities for me to grow into who I am – not just grow up.“

Die Beschreibung der verschiedenen Kindheiten von Julia, Domenica und Serafina erinnert mich an Albert Einsteins Zitat:

Creativity is contagious, pass it on.

Ich habe diese ansteckende Kreativität über Generationen hinweg auch erlebt.

Meine Großmutter kannte ich nicht ohne eine Häkel- oder Stricknadel in der Hand. Ihre gestrickten Socken trage ich heute noch. Oder sie hat in ihrem Garten gewerkt, Zwetschken gepflückt und die beste Powidlmarmelade der Welt daraus gemacht.
Mit meiner Tante hab ich stundenlang gezeichnet, Geschichten erzählt und genäht. Meine Mutter hat den Küchentisch regelmäßig für gemeinsame Bastelarbeiten freigeschaufelt. Ostereier färben, Kekse backen, Gips gießen, Plastilin oder Salzteig kneten, Kartoffeldruck, Seidenmalen und vieles mehr. Und auch bei ihr habe ich das Nähen gelernt. Sie hat mir gezeigt, dass man aus Stoff coolere Sachen zaubern kann als Kluppenschürzen (hallo fader Handarbeitsunterricht J)
Mit meinem Vater stand ich stundenlang in der Werkstatt, habe gebohrt, gesägt, geschliffen und lackiert. Oder beim Tapezieren, Parkettboden verlegen und Ausmalen geholfen.

So hab ich das erlebt und bin sehr dankbar dafür. Es ist mir ein großes Anliegen, diesen kreativen Geist auch meiner Tochter weiterzugeben. Dabei geht es mir nicht darum, dass sie toll zeichnen oder malen lernt, sondern dass sie das Staunen und die Neugier auf die Welt behält. Dass sie inspiriert wird, ihr Leben selbst zu gestalten.

Hände bunt

Vorbereitend für den Weg des Künstlers beschreibt Julia Cameron drei Basiswerkzeuge:

*  Morgenseiten

Jeden Morgen drei Seiten schreiben. Mit der Hand. Nur für dich. Du darfst über alles schreiben, solang deine Hand in Bewegung bleibt. Also keine Pause machen und überlegen, welch großartige Gedanken du zu Papier bringen könntest. Sondern einfach Hand und Stift in Bewegung halten. Und wenn du nur drei Seiten lang schreibst: „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll“, dann schreibst du eben diesen Satz solange, bis ein anderer Gedanke kommt. Oder du machst Wellenlinien, bis ein Wort oder ein Satz auftaucht. Den Vorteil, den Julia Cameron darin sieht, ist die „Gehirnentleerung“. Sich in den Tag hineinschreiben, keine Zensur, die schreibende Hand bleibt in Bewegung, kein Zurücklesen, kein Korrigieren, Satzzeichen und Grammatik sind nebensächlich, Gedanken dürfen springen, abreißen, kreisen, ziehen,… . Ein gutes Schreibgerät, das leicht übers Papier flutscht und die Schreibhand nicht anstrengt, und los geht’s.

Speziell für Eltern sei es ihrer Meinung nach ein hilfreicher Weg, sich dem Prozess des Elternseins zu stellen. All den begleitenden Gefühlen, die oft intensiv sind, Raum zu geben. Einen sicheren Raum. Einen privaten, tragbaren „room of your own“. Um dir mehr Präsenz im Alltag und mit deinem Kind zu ermöglichen.

Hört sich ja ganz einfach an, irgendwie. Aber wie das so ist im Elternalltag, der Schlaf ist kostbar und dann noch Zeit zum Schreiben finden? In der Früh?

Julia Cameron empfiehlt, soviel zu schreiben, wie dir vor dem Aufwachen deines Kindes möglich ist und die Morgenseiten zu vollenden, wann immer es dir möglich ist. Besser stückchenweise als gar nicht. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass es sie wieder in Kontakt mit ihr selbst gebracht hat, wenn sie sehr aufgewühlt war. Wie eine Art Meditation.

Die Morgenseiten sind für mich oft Morgen-Seiten (morgen fang ich damit an….). Obwohl ich aus Erfahrung weiß, wie wohltuend und manchmal auch erkenntnisreich das Schreiben dieser Morgenseiten ist, schaff ich es dann im Alltag nicht, sie zu integrieren. Früher Morgenmuffel, mittlerweile Live-Wecker in Form meiner Tochter und da ist jede Minute Schlaf in der Früh oft ein Geschenk. Und der Schweinehund bleibt liegen (ein echter Wiener halt J ). Ich starte immer wieder einen Anlauf, schreibe dann im Urlaub, am Wochenende,… Mittlerweile sehe ich es gelassen und denk, ich darf jeden Tag wieder neu anfangen, den Morgenseiten eine Chance zu geben und wenn nicht, dann bloß kein schlechtes Gewissen.
Papier und Stift liegen zumindest bereit, für den Fall der Fälle J

Ich schreibe auf jeden Fall am Abend 1-2 Seiten in meinem Tagebuch. Das konsequent. Oft mit dem schon schlafenden Kind in der Trage. Im gedimmten Licht. Ich merke, dass ich beim Schreiben in gedämpftem oder schummrigem Licht meine Gedanken weniger kontrolliere und meine innere Zensorin austrickse. Manchmal brauche ich meine Farben und Stifte und manchmal Schere, Klebstoff und alte Zeitschriften, um meinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Da gibt’s für mich auch kein Richtig oder Falsch.

Schon als meine Tochter neugeboren war, hatte ich immer mein Tagebuch und einen Stift auf meinem Nachtkästchen und habe im Schein der orangefarbenen Salzkristalllampe geschrieben. Auf einem Arm das schlafende Baby und mit der anderen Hand geschrieben. Auch wenn ich es selbst kaum lesen konnte, da ging es wirklich um die Bewegung des Schreibens, die sich für mich so vertraut angefühlt hat in dieser ganz neuen Welt des Mutterseins. Ein bisschen aus der früheren Zeit hereinholen. Manchmal habe ich auch gekritzelt oder gezeichnet, alles was rauswollte, durfte seinen Platz am Papier finden.
Das war und ist immer Balsam für meine Seele. Und bringt mich in Kontakt mit mir selbst. Und vielleicht verlege ich dieses Ritual auch mal ganz selbstverständlich in die Morgenstunden.  Und vielleicht auch nicht. Auch gut.

* Kreative Expedition

Das ist mein absolutes Lieblings-Tool J

Eine „Entdeckertour“ pro Woche unternehmen, nur Du und Dein Kind. Sie muss nicht groß oder kostspielig sein, Hauptsache der Spaßfaktor stimmt. Je nach Alter des Kindes kann es in die Planung einbezogen werden.

Was macht Deinem Kind momentan Freude, was weckt in Dir Forschergeist und Neugier? Nichts wie hin, egal ob Bücherei, Tiergarten, ein neuer Spielplatz, Rodelhügel, Museum, ein neuer Stadtteil, eine Zugfahrt, …. .

Plan es und trag es in den Kalender ein, damit die Vorfreude auch zum Zuge kommt. Wenn ihr eine mehrköpfige Familie seid, kann jedes Mitglied abwechselnd eine Expedition planen. Es sollte halt nicht unbedingt jedes Mal der Besuch eines Shoppingcenters sein J

Ich liebe diese kreativen Entdeckertouren und hab das schon gemacht, als meine Tochter noch ein Baby war. Anfangs noch kleine Abenteuer, ich wollte sie ja nicht überfordern mit neuen Eindrücken. Die täglichen Spaziergänge nutzen, um neue Wege und Orte zu entdecken. Primär mal für mich, damit mir daheim nicht die Decke auf den Kopf fällt. Und da waren es oft kleine Momente. Das Liftsystem der Wiener Linien entdecken, wenn ich mit dem Kinderwagen unterwegs war. Das Grätzl erforschen, als wir umgezogen sind. Neue Lokale auf Babytauglichkeit prüfen. In der ersten Zeit mit Baby ist ja jeder Tag ein Abenteuer für sich J.  Und auch wenn meine Tochter noch so klein war, hat sie doch gewisse Eindrücke mitgenommen. Ein Ausflug in die Bücherei, zum Markt, auf die Donauinsel, zum Schwimmen, Zugfahren, Omas Garten, Mama-Baby-Yoga, bei einem Straßenmusikanten stehen bleiben, ein Besuch am Weihnachtsmarkt, Bummeln am Flohmarkt, Schaukeln am Spielplatz, Museum,… .

Hier ist Platz für Deine Ideen: Sammle  5 Ideen für kreative Expeditionen !
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Zeig Deinem Kind Deine Welt und lass Dir von ihm seine Welt zeigen.

* Highlight des Tages

Julia Cameron empfiehlt, jeden Abend mit dem Kind die Highlights des Tages zu reflektieren. Was hat Dir heute besonders Spaß gemacht? Woran erinnerst Du Dich heute besonders gern?
Das mache ich von Anfang an mit meiner Tochter, wenn ich das Abendritual übernehme. Während ich sie in der Trage in den Schlaf wiege, erzähle ich ihr, was wir heute gemacht haben, was ihr besonders Freude bereitet hat, was mir Spaß gemacht hat,… .
z.B. Als wir heute den Hund im Park gesehen haben, hast Du Dich gefreut und vor Aufregung gequietscht. Du musstest so viel lachen, als Du Dein Spiegelbild betrachtet hast.
Das Lied „Häschen in der Grube“ hörst du so gerne und tanzt mit. Ich habe es genossen, am Balkon in der Hängematte zu schaukeln. Ich habe mich gefreut, die erste Erdbeere zu pflücken und zu essen. Es macht mir Spaß, mit dir gemeinsam zu tanzen.

Das hilft ihr meines Erachtens, den Tag und all die Eindrücke nochmal zu sortieren und zur Ruhe zu kommen. Und mir hilft es, vor allem an anstrengenden Tagen (ich sage nur  Wachstumsschub, zahnendes Kind, unruhige Nächte, Schlafmangel) den Fokus auf positive Dinge zu richten und mich zu erinnern, dass nicht alles fordernd war. Im Wissen, dass ich abends ein Highlight erzählen möchte, achte ich tagsüber bereits bewusster auf schöne Momente.

So, die Vorbereitungen für die Reise sind getroffen, die Koffer sozusagen gepackt. Wenn du mich auf der Reise begleiten möchtest, hop on! Ich freu mich schon jetzt auf die kommenden Stationen 🙂

Du kannst Deine Erfahrungen, Deine Tipps für coole Expeditionen oder Dein Tageshighlight als Kommentar hinterlassen!

liebe Grüße,
Melanie

Spitzmaus im Sarg und Schweine im Setzkasten – Gedanken über das Sammeln

„Haben Sie etwas Grünes?“ fragten Wes Anderson und Juman Malouf verschiedene KuratorInnen des Kunsthistorischen Museums in Wien für ihre aktuelle Austellung „Spitzmaus Mummy in a Coffin and other Treasures“. Und so reihen sich in einem Raum ein Smaragdschiff, japanische Masken, Spielkarten, eine Ananasschale, Federnschmuck und Malachiten neben anderen grünen Schätzen aneinander.

Mit einem ganz neugierigen Blick haben die beiden sämtliche Sammlungen des Hauses durchforstet und Ausstellungsstücke in eine ganz neue Ordnung gebracht. Neue Zusammenhänge hergestellt, Gemeinsamkeiten gefunden und einen neuen Blick eröffnet.

Mich hat die Ausstellung zum Staunen gebracht und mich zu verschiedenen Gedanken  rund ums Thema Sammeln und Ordnen inspiriert, die ich hier wie Ausstellungsstücke aneinanderreihen möchte.
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Mit neuem Blick auf Gewohntes habe ich mich in meiner Wohnung und meinem Atelier umgeschaut und zum Jahreswechsel Schweinchen gesucht. Ich war erstaunt, wie fündig ich dabei geworden bin. Daraus ist ein kleines Jänner-Stilleben entstanden:

schweinesammlung

Schweinchen aus Holz, Kunststoff, Metall, Stoff, Marzipan, Keramik, Papier – als Spielzeug, Brosche, Glücksbringer, Karte, Spielfigur oder Kuscheltier haben sie zumindest temporär ein Zuhause in einer Lade meines Druckerschrankes gefunden. Temporär weil Marzipan (hallo Naschkatze :-)) oder weil ich sie aus der Spielzeugkiste meiner Tochter geborgt habe.
Mal sehen, was sich als nächstes darin sammeln möchte.
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Nicht nur rund um ein Thema (z.B. Schweine, Tiere, Pflanzen) lässt sich sammeln und ordnen. Gemeinsame Kriterien können eine bestimmte Größe, ein bestimmtes Material (z.B. Dinge aus Holz), eine Farbe (z.B. nur grüne Dinge), eine Form (z.B. nur runde Dinge) oder eine bestimmte Zeit (z.B. Dinge aus meiner Jugend) sein.
Vielleicht möchtest Du auch mal eine temporäre Sammlung mit Dingen aus Deiner Umgebung anlegen und Dich überraschen lassen, was Du alles findest.
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Den Fokus auf Gemeinsamkeiten legen und nicht auf Unterschiede.
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Bücher rund ums Thema sammeln, die ich inspirierend finde:
* Mein wunderbares Sammelbuch von Nina Chakrabarti
* Die Sachensucher von Keri Smith
* Wie man sich die Welt erlebt von Keri Smith
* Frederick von Leo Lionni
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Apropos Bücher: ich habe mein Fachbuch-Regal nach Farben geordnet :-), weils einfach schön ausschaut und obwohl es oft länger dauert, bis ich ein Buch finde, stolpere ich oft auch über Bücher, die ich bereits vergessen hatte 🙂
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Und noch einmal apropos Buch: Ein handgemachtes Buch ist eine wunderbare Möglichkeit, Ideen, Erinnerungen, Gedanken, Fotos oder ….. zu sammeln und neu zu ordnen.
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„Wir sammeln uns…“ hat mein Deutschprofessor immer gesagt, wenn die Klasse zu laut und unruhig war. Hat zwar nicht wirklich geholfen diese Ansage seinerseits, aber prinzipiell hat die Formulierung Berechtigung. Wenn wir uns ordnen und sammeln, führt das zu mehr innerer Ruhe und Klarheit. Auch in der Kunsttherapie kann so ein Ordnen und Sammeln sehr spielerisch erfolgen. Gedanken, Gefühle, körperliche Empfindungen,…können symbolisch zum Ausdruck gebracht werden (z.B. in einem Bild, einer Tonarbeit, einer kleinen Figur,….) und sind dann mal draussen. Allein dieser gestalterische Prozess ist sehr klärend. Im Anschluss können neue Zusammenhänge, neue Blicke und neue Erkenntnisse entstehen.
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So, das waren nun einige Gedankensplitter zum Thema „Sammeln“. Ich freue mich, wenn Du Deine Gedanken und Geschichten dazu als Kommentar hinterlässt und so die Ausstellung erweiterst :-)!

liebe Grüße,
Melanie

Das Hohlhippendilemma

An den heißen Sommertagen im August habe ich mich ja fast nur von Wassermelone und Eis ernährt. Als ich eines Tages mit meiner Mama bei einem Eis sitze, stellt sie mir einfach so zwischen einem Löffel Himbeereis und einem Löffel Haselnusseis die Frage „Wenn Du noch eine Hohlhippe in Deinem Eis hättest und die Valentina würd dich fragen, ob sie die haben darf, was würdest Du tun?“ [Anmerkung: Meine Tochter ist 10 Monate alt und noch nicht im Hohlhippenalter ;-), also erstmal Gedankenexperiment]. Scheinbar harmlose Frage und dennoch kommt sie mir vor wie eines der moralischen Dilemmata aus der Psychologie (z.B. Ein alter Mann, ein Baby und eine schwangere Frau fallen ins Wasser und drohen zu ertrinken. Wen rettest Du zuerst?).
Ich sag „Kommt drauf an… wenn ich selber noch Lust auf Hohlhippe hab, ess ich sie selber.“ [Anmerkung: Ich finde Hohlhippen ziemlich unwiderstehlich, also ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Hohlhippe teile,  eher gering :-)] Meiner Mama bleibt ihre Eiswaffel fast im Hals stecken und sie ist entrüstet über meine Antwort.

Kennst Du diese unausgesprochene Erwartung der totalen Selbstlosigkeit? Zurückstecken der eigenen Bedürfnisse scheint ganz oben in der Job-Description einer Mama zu stehen. Natürlich lasse ich mein Baby auch nicht hungrig weinen, während ich mich mal entspannt aufs Sofa lege und ein Buch lese. Das geht nämlich gar nicht. Und doch merke ich, dass ich oft an meine Grenzen komme.

Eines meiner Bedürfnisse, das schnell zu kurz kommt, wenn ich nicht bewusst drauf schaue, ist das Bedürfnis nach Zeit nur für mich.
Zeit für mich, um mich wieder zu ordnen, zur Ruhe zu kommen, mich mal nur um mich kümmern zu dürfen. Danach bin ich wieder ausgeglichener, belastbarer und geduldiger… also alles, was meiner Tochter und meinem Partner auch wieder zugutekommt. Und die beiden genießen ihre Zeit zu zweit ja auch 🙂
Ich sage ja immer, Selbstfürsorge ist Umweltschutz – wenn ich nicht genug Zeit für mich allein habe, dann mutiere ich zu einem unausstehlichen „Grant-scherm“ und das will ich meinem Umfeld ersparen 😉
Deshalb sage ich: Auch Mütter haben ein Recht auf Hohlhippen 🙂 oder was auch immer sonst.

Wie geht´s Dir im Umgang mit Deinen Bedürfnissen?
Woran merkst Du, dass Du eine Auszeit bräuchtest?
Wie schöpfst Du neue Kraft für den Mama-Alltag?

Für alle Mamas, die sich eine Auszeit gönnen wollen, habe ich ein neues Angebot im Atelier: Mama macht blau
Schau mal hier rein, wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.

liebe Grüße,
Melanie

100 Punkte! Once you dot you can´t stop…

….Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt, Punkt,…. und Punkt.

Dieses Bild ist vor Jahren im Rahmen der Sommerakademie in der Sammlung Essl, inspiriert von den Dot Paintings der Aborigines, entstanden. Es hängt mittlerweile über der Wickelkommode meiner Tochter und sie liebt das Bild 🙂
Es besteht aus unzähligen Punkten und das Arbeiten daran war damals sehr erdend und meditativ.
Im letzten Workshop „Zwischendurch ein Musenkuss“ habe ich diese Technik des Dot Paintings auf Steine übertragen und ich möchte Dir hier zeigen, wie das geht:

Du brauchst:
Steine mit möglichst glatter Oberfläche
Acrylfarben, Plakafarben, oder Giotto Decor Stifte
Pinsel, Wattestäbchen, dünne Holzstäbchen oder ähnliches
Wasserbecher

So geht´s:
Wasche den Stein gründlich und lass ihn gut trocknen.
Grundiere ihn mit Acrylfarbe (ich find schwarz sehr schön, weil die Farben darauf gut zur Geltung kommen). Entweder zur Gänze oder nur einen Teil davon.

Stein schwarz grundiert_k
Nachdem die Grundierung trocken ist (notfalls mit Fön etwas nachhelfen :-)),
setze Farbpunkte in einem Muster Deiner Wahl.
Zum Setzen der Punkte auf so kleinen Objekten verwende ich gern die Rückseite eines Pinsels oder ein dünnes Holzstäbchen.
Dot painting how to_k
Ich beginne gern mit einem Mittelpunkt, um den ich verschiedene Reihen weiterer Punkte setze. Wie bei einem Mandala.
Sind die Punkte versetzt angeordnet, also ein Punkt zwischen zwei Punkten der davorliegenden Reihe, find ich das besonders stimmig.
Um ein symmetrisches Muster zu erhalten, setze die Punkte systematisch (zuerst einen Punkt oben – entsprechend der 12 auf dem Uhrenblatt, dann gegenüberliegend bei 6 Uhr, dann bei 3 und 9 Uhr), dann fülle den Platz dazwischen nach dem gleichen Prinzip.
Du kannst aber auch einfach drauf los punkten……

Viel Spaß beim Punkten!
liebe Grüße,
Melanie

DIY-Würfelpuzzle

Als Kind hatte ich ein Würfelpuzzle mit Märchenmotiven, das ich geliebt habe!

Märchenpuzzle retro
Als ich vor einiger Zeit das Atelier aufgeräumt habe, sind mir in meiner Holzkiste einige Holzwürfel untergekommen und die haben mich sofort an dieses Würfelpuzzle erinnert.
Außerdem fand ich einige Sperrholzreste, die in etwa die passende Größe hatten. Und da kam mir die Idee, ein Würfelpuzzle selbst zu machen.
Hier zeige ich Dir die Entstehung meines ersten Prototyps und ich bin schon sehr zufrieden damit :-):

Du brauchst:

  • 12 Holzwürfel (meine hatten die Maße 4 x 4 cm), ich habe meine hier bestellt, Du kannst sie aber bestimmt im Baumarkt zuschneiden lassen.

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  • als Box kannst Du entweder einen passenden Schuhkarton(deckel) bzw. eine passende  Holzbox verwenden oder Dir selbst eine Holzbox bauen – in diesem Fall brauchst Du folgendes Material:
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 12,5 x 17 cm für Boden und Deckel
    (ich habe die Größe mit etwas Spielraum bemessen, damit sich die Würfel leichter
    rausnehmen lassen)
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 17 x 8 cm für die langen Seitenteile
    * 2 Sperrholzplatten 6mm Stärke, à 14 x 8 cm für die kurzen Seitenteile
    (die Höhe habe ich höher gewählt, damit ich später die Bildvorlagen in der Box
    mitverstauen kann und ich die Rückseite mit der kleinen Vertiefung als
    einfachere Bauunterlage verwenden kann, dazu später)
    * eine kleine Holzscheibe, Holzperle o.ä. als Deckelgriff
  • Holzleim und Pinsel
  • evtl. Säge
  • Schleifpapier
  • Bleistift, Cutter, Schere, Lineal
  • Acrylfarbe und Pinsel
  • Bastelleim, z.B. Marvin
  • evtl. Laminiergerät

Bauanleitung für die Holzbox
(falls Du eine passende Schuhschachtel o.ä. hast, kannst Du diesen Teil überspringen)

  • zuerst alle fertig zugesägten Holzteile – vorallem an den Kanten – mit Schleifpapier glätten
  • die Box zusammenleimen und mit Acrylfarbe bemalen
    (im Eifer des Sägens, Schleifens und Leimens habe ich vergessen, die Zwischenschritte zu fotografieren, hier also das Endergebnis:)

Auf dem linken Bild siehst Du die Box von oben mit dem Deckel inkl. Griff.
Auf dem rechten Bild siehst Du die Unterseite – wie gesagt, habe ich hier extra einen Rahmen gelassen, weil sich somit die Würfel leichter greifen und bauen lassen, denn die Würfel ragen über die Kante hinaus und haben dennoch einen Rahmen.
Um die Höhe zu bestimmen, habe ich den Deckel aufgelegt, darauf die Würfel gelegt, darüber ein Reststück vom Sperrholz als Abstandhalter für die Bauvorlagen und darauf meine Bodenplatte. So hatte ich eine genaue Orientierung, auf welcher Höhe die Bodenplatte an den Seitenteilen angeleimt gehört.
Danach die kurzen Seitenteile anleimen und gut trocknen lassen (Express Holzleim ist nach wenigen Minuten trocken und praktisch für ungeduldige Menschen 😉

Nach dem Trocknungsvorgang die Box mit Acrylfarbe bemalen und ebenfalls trocknen lassen. Dann den Griff mittig auf der Deckelplatte anleimen.

Ich habe mich entschlossen, als Thema der Puzzlebilder „Fische“ zu nehmen und habe nach dem Trocknen noch einige Fische und Meeresmotive mit den entzückenden Stempeln von Gorjuss („little fishes“) auf die Box gestempelt.


Gestaltung der Puzzlewürfel:

  •    Wähle 6 Bilder im Format 12 x 16 cm aus (entweder Kopien, selbstgemalte Bilder,
    Ausdrucke aus dem Internet,…)
    Achte bei der Motivwahl darauf, dass nicht zuviele einfärbige Farbflächen
    vorhanden sind, damit später jeder Puzzleteil eindeutig zuordenbar ist.
    Ich habe 6 verschiedene Bilder zum Thema „Fische“ im Internet rausgesucht, auf
    die passende Größe gebracht und je 2x ausgedruckt (ich habe 160g Kopierpapier
    verwendet).
    (Fündig wurde ich auf Pinterest, bei Deavita, Dekoking und Archzine)

  • pro Motiv brauchst Du zwei Kopien – ein Bogen wird in Puzzleteile geschnitten und der zweite Bogen wird laminiert und dient als Bauvorlage
  • Laminiere jeweils einen Ausdruck.
  • Schneide den zweiten Ausdruck in gleichmäßige Teile zu je 4 x 4 cm.
    Dabei ist ein Cutter sehr hilfreich.

    dav

    Ordne die Einzelteile nach dem Zuschneiden gleich in der richtigen Reihenfolge,
    das erleichtert das Aufleimen später.

  • Bestreiche je eine Seitenfläche der Würfel mit Bastelleim und befestige einen Puzzleteil darauf. Fahre solange fort, bis alle Teile eines Motivs aufgeleimt sind.

    dav

  • Drehe nun alle Holzwürfel in die gleiche Richtung weiter und leime die Einzelteile des zweiten Motivs auf.
    Fahre solange fort, bis alle Seiten des Würfels beklebt sind.

    dav

  • Eventuell überstehende Papierteile an den Kanten kannst Du mit der Schere noch trimmen.
  • Um die Oberfläche robuster zu machen, lackiere alle Seiten noch mit einer Extraschicht Bastelleim (dabei nach jeder Seite gut trocknen lassen!)

    Los geht es mit dem Puzzle bauen 🙂

  •  Lege eine laminierte Bauvorlage in den Rahmen der Boxrückseite.
  • Dann lege alle passenden Würfel darauf, bis das Puzzle fertig ist.

  • Nach dem Spielen lassen sich alle Würfel inkl. Bauvorlagen in der Box verstauen und bis zum nächsten Mal praktisch aufbewahren.

    Viel Spaß beim Nachbauen, Puzzlen und Spielen!
    liebe Grüße,
    Melanie

Adventkalender-Bücherregal

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„Abwarten und Tee trinken“ lautet die Devise.
Weil aber nur Tee trinken auch irgendwann langweilig wird, habe ich mir die Wartezeit auf unser Baby mit dem Basteln eines anderen Wartezeiten-Überbrückungs-Tools, dem Basteln eines Adventkalenders nämlich, vertrieben.

 

Zugegeben, kein Last-Minute-ichbrauchmalaufdieSchnelleeinenAdventkalender-Projekt, davor ein umso schöneres :-): Hier zeige ich Dir, wie ich es gemacht habe:

Du brauchst:

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* einen stabilen
Schuhkarton/einen tiefen
Bilderrahmen/kleine
Holzkiste o.ä. als Rahmen
* ein Stück Holz oder festen
Karton als zusätzliches
„Regalbrett“
* evtl. Acrylfarbe zum
Bemalen
* 24 Zündholzschachteln
(entweder sammeln oder
Rohlinge im
Bastelgeschäft  kaufen)

* Bastelleim und Pinsel
* Klebstoff (Klebestift oder doppelseitiges Klebeband)
* Schere
* Bleistift
* Lineal
* Papierreste

So geht´s:

Für mein „Bücherregal“ habe ich einen tiefen Bilderrahmen verwendet, den ich mit weißer Acrylfarbe grundiert habe. Du kannst auch einen stabilen Schuhkarton oder eine kleine Holzbox verwenden. Achte bei der Auswahl darauf, dass 24 Zündholzschachteln darin Platz finden.

Dann habe ich aus einem Reststück Sperrholz ein passendes Zusatzregal zugesägt, mit alten Notenblättern beklebt und in die Mitte des Holzrahmens geleimt.

Während der Rahmen trocknete, habe ich die „Buchdeckel“ für die Zündholzschachteln zugeschnitten:
Ich habe Reste von festem Kraftpapier dafür verwendet, um eine gewisse Stabilität zu erreichen. Du kannst auch Fotokarton oder anderes festes Papier verwenden.

Für meine Zündholzschachteln brauchte ich jeweils ein Format von 6 x 9,5 cm.
Ich habe an den Ober-, Unter- und Vorderkanten einen kleinen Vorsprung gelassen.
Bei ca. 4 und 5,5 cm habe ich das Papier vorgefalzt, um danach die Schachteln einfach einkleben zu können.

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Die 24 vorbereiteten Buchdeckel habe ich nun mit Papierresten beklebt, mit Washi-Tapes verziert, bestempelt,… und mit einem Buchtitel aus ausgeschnittenen Worten versehen.

Für die Datums-Markierung habe ich mit einer kleinen Stanze Kreise aus Papier gestanzt und entsprechend von 1 bis 24 nummeriert. Das ist aber optional, Du kannst auch andere Formen ausschneiden oder direkt beschriften, …. .

Hier einige Beispiele, Deiner Fantasie sind dabei aber keine Grenzen gesetzt:

Dann habe ich in jedes Buchcover eine Zündholzschachtel eingeklebt.
Bestreiche eine schmale und beide breiten Flächen und klebe das Buchcover darauf.
Du kannst dafür entweder Bastelleim oder doppelseitiges Klebeband verwenden.

Nun kannst Du die Schachteln befüllen und ins Bücherregal stellen!
Da in meinem Rahmen noch Platz war, habe ich die Zwischenräume für kleine Dekoelemente genutzt.

Als Kind habe ich im Advent täglich den Geschichten vom Engel Plotsch und seinen Freunden gelauscht und auch dieser Kalender bietet sich förmlich an, ihn mit kleinen Geschichten oder täglich einem Teil einer Geschichte zu befüllen:

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weitere Füllideen:
* kleine Spielfiguren
* am ersten Tag ein Perlenfädelband und dann täglich eine besondere Perle zum
Auffädeln, dann entsteht im Lauf der Zeit eine hübsche Kette
* kleine Nascherei
* schöne Sprüche
* liebevolle Komplimente
* Ideen für gemeinsame Zeit
…………

Viel Spaß beim Nachbasteln, Befüllen, Auspacken,…
Melanie

P.S. Ich freue mich, wenn Du Fotos von Deinem Adventskalender oder Ideen für Füllungen als Kommentar hinterläßt!

 

Blütenblätterteig

Die Frühlingszeit bietet sich an, um diesen schnellen und duftenden Knet-Spielteig selbst zu machen:

Du brauchst:
* 1 Tasse Mehl
* 1 ½ EL Salz
* Wasser
* evtl. hochwertiges ätherisches Öl, um den Duft zu verstärken
* 2 Tassen getrocknete  Blütenblätter (z.B. Rosenblätter,  Jasminblüten,  Ringelblume,
Malvenblüten, Hibiskus, Lavendel, Kamille, …)  –
du kannst die Blütenblätter entweder
selbst sammeln und trocknen oder fertig (z.B. beim Teeshop am Naschmarkt)  kaufen

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Und dann:
Mehl, Salz und Blütenblätter vermischen.
Schrittweise Wasser dazugeben und verkneten, bis eine formbare  Masse entsteht, die nicht mehr an den Händen klebt.
Die Wassermenge ist abhängig von der Art der  Blüten, also einfach ausprobieren.

Nun lassen sich aus dem Teig Perlen, kleine Figuren oder Dekoanhänger gestalten.
Als Hilfmittel eignen sich Teigroller, Keksausstecher, Zahnstocher oder ähnliches.


Zum Trocknen entweder an einen warmen Platz stellen (das dauert je nach Größe der Objekte einen oder mehrere Tage), oder wie Salzteig bei niederer Temperatur (ca. 90 bis 100 Grad) etwa 1 – 2 Stunden aushärten lassen.

Luftdicht in einer Plastikbox verschlossen hält der Teig im Kühlschrank mehrere Tage.

Viel Spaß beim Ausprobieren,

liebe Grüße
Melanie

Farben sortieren

Gelb zu Gelb, Rot zu Rot, Blau zu Blau, ….. – von diesem einfachen und recht schnell gebastelten Farbsortierspiel sind (Klein-)kinder meist sehr begeistert. Spielerisch lernen sie so die Farben kennen,  und es ist eine lustige Spielvariante für die Wahrnehmung, Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination.

Ich zeige Dir heute, wie man das macht:

Material:
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* Farbkarten (z.B. aus dem Bauhaus), die gibts in einer
Unzahl an Farbschattierungen zur freien Entnahme.
Du brauchst jeweils 2 gleiche Streifen einer Farbe
* Holzkluppen
* Kartonstreifen oder Schuhkarton
* Bastelleim und Pinsel
* Schere

 

 

So geht´s:
* Wähle Dir die Farben aus, die Du für das Sortierspiel verwenden möchtest und schneide
jeweils 2 idente Farbkästchen aus.
  Ich verwende gern eine relativ einfache Farbpalette mit den Grundfarben gelb, rot und
blau, den Mischfarben rosa, lila, grün, orange, grau und braun sowie weiß und schwarz.
Du kannst aber auch einen Streifen mit verschiedenen Schattierungen einer Farbe
wählen, das ist ganz Dir überlassen.
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* Schneide jeweils einen Farbstreifen in der Breite und Länge der Kluppe zu (es macht
nichts, wenn die Länge nicht ganz bedeckt ist) und klebe ihn mit auf die Kluppe. Ich
verwende dazu am liebsten Bastelleim.
* Schneide einen Kartonstreifen so zu, dass alle gewählten Farbstreifen nebeneinander
Platz haben.
* Klebe die „Farb-Zwillinge“ nun nebeneinander auf den Kartonstreifen.
* Nach dem Trocknen lassen sich die Kluppen nun auf die entsprechenden Farbfelder
klipsen.

Variationen:
 Als Lernspiel für Farbmischungen beklebe mehrere Kluppen mit der gleichen Farbe (vorallem mit den Grundfarben).
Die Kinder können nun die zwei benötigten Farbkluppen auf die Mischfarbe klipsen.

Als gut aufräumbare Variante kannst Du anstelle des Kartonstreifens einen Schuhkarton rundherum an den Kanten mit Farbstreifen bekleben. Die Kinder klipsen dann die Kluppen direkt an die Schachtel. Der Vorteil ist, dass der Karton gleichzeitig als Aufbewahrung für die Kluppen verwendet werden kann!

Viel Spaß beim Nachbasteln und Spielen!
Wenn Dir noch mehr Spielideen damit einfallen, teile sie mit uns als Kommentar,

liebe Grüße,
Melanie

Frühjahrsputz im Bastelschrank

Stifte, Klebstoff, Scheren, Farben, Pinsel, Papier, Perlen, Wasserbecher, Klebebänder, Sticker, Stempel, Nadeln, Stoffreste, Wolle, Bänder, …… sammeln sich bei bastelfreudigen Menschen auf dem Küchentisch, Arbeitstisch, in Schubladen, Regalen, auf dem Fußboden und wo auch immer Platz ist, an. Immer wieder die Frage, wie man die Sachen platzsparend, übersichtlich und praktisch ordnen kann.
Ich hab zu diesem Thema die Aufräumerin Julia Neubauer befragt und hier ist ihr Gastblogbeitrag:

Bastelzeug. Wir lieben es. Jede/r in unterschiedlichem Ausmaß und jede/r für andere Bereiche. Aber gemein ist uns allen, dass wir es gerne schön sortiert hätten, damit wir immer alles finden, was wir gerade suchen. Nun scheint es aber so, wie wenn sich Bastelzeug und Ordnung grundsätzlich ausschließen würden. Das muss aber nicht sein. Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht, wie sehr kostengünstig ein System kreiert werden kann.

Grundsätzlich mag ich es immer sehr gerne, wenn ich Dinge verwenden kann, die ich sowieso zu Hause habe. Das schont einerseits Ressourcen, andererseits finde ich es widersinnig, das eine in den Müll zu schmeißen und das andere teuer zu kaufen. Außerdem ist dieses Upcyclingkonzept beliebig erweiterbar und an den Platz und die Menge an Bastelzeug, das man hat, anpassbar.

Ich habe mir also eine Schachtel, in der ein bestellter Artikel gekommen ist, genommen. Es gehen natürlich auch Schuhschachteln, die man in der Regel im Schuhgeschäft einfach auf Nachfrage bekommt. Ein paar Klopapierrollen und eine Küchenrolle, die Unterteile von Cornflakespackungen (Bild 2), leere Gläser und Jogurtbecher eignen sich immer wunderbar zum Sortieren. Erstmal habe ich die Laschen der Schachtel, die alles halten soll, abgeschnitten und die Ecken mit Powertape verklebt. Ich rate gerne zu Powertape, weil sich auf dem Karton alle anderen Klebestreifen schnell wieder lösen.

Aus den übrig gebliebenen Laschen habe ich Trenner geschnitten. Einfach die gewünschte Länge ausmessen, anzeichnen und abschneiden. Ein Lineal ist nicht zwingend erforderlich, für diesen Zweck tun es auch freestyle geschnittene Trenner.

Dann habe ich angefangen, meine Dinge einzupassen. Dieser Prozess ist für alle unterschiedlich. Jede/r sollte hier probieren, was für den eigenen Bedarf funktioniert. Um den Boden der Schachtel dafür eben zu machen, habe ich einen Karton zugeschnitten und hineingelegt.

Wer mag, kann die Schachtel dann noch schön bekleben. Ich habe mich einfach für grünes Packpapier entschieden und es mit Sprühkleber aufkaschiert. Für den oberen Rand habe ich einen Abschluss aus dazu passendem Maskingtape gemacht.

Und dann alles eingeräumt.

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So ist alles schön übersichtlich beisammen und jederzeit griffbereit. Viel Spaß beim selbst organisieren.

Danke, liebe Julia für diese Idee, ich geh jetzt mal aufräumen 🙂

Wer noch mehr praktische Ordnungs- und Aufräumideen sucht,  wird auf Julias Blog auf jeden Fall fündig.

Hast Du ein System für Deine Bastelsachen, das Du gerne mit uns teilen möchtest, dann hinterlass einen Kommentar unter dem Beitrag!

liebe Grüße,
Melanie